Partitur von Günter Raphael, Foto: Kotzur  
Titel:
Christine Raphael Stiftung zur Förderung des Günter Raphael Gesamtwerkes
Archiv:
Archiv der Christine Raphael Stiftung zur Förderung des Günter Raphael Gesamtwerkes
Text:

Im August 2008, nach dem frühen Tode von Christine Raphael, Geigerin und Tochter des Komponisten Günter Raphael (1903–1960), gründete ihr Ehemann Fredrik Pachla die Stiftung zur Erinnerung an das Werk ihres Vaters. In eine Musikerfamilie hineingeboren – der Großvater Albert Becker war Komponist, der Vater war Kantor und Organist –, ließ Günter Raphael sich an der Berliner Musikhochschule ausbilden und arbeitete dann als Dozent für Musiktheorie in Leipzig. 1926 kam dort am Gewandhaus seine erste Symphonie zur Uraufführung, dirigiert von Wilhelm Furtwängler.

Eine glanzvolle Karriere zeichnete sich ab, die allerdings mit dem Berufsverbot 1934 endete, denn nach den Rassengesetzen der Nationalsozialisten wurde Raphael in deren Sprachgebrauch als „Halbjude“ bezeichnet. Die folgenden Jahre waren bestimmt von Missachtung, Existenzkampf und Krankheit. Erst 1949 konnte Raphael wieder als Hochschullehrer – zunächst in Duisburg und später in Köln – tätig sein. Sein etwa 300 Werke umfassender Nachlass mit Kompositionen für Orchester, Kammermusik, Klavier, Orgel und Vokalwerken wird von der Stiftung betreut.