Bühnentanz
Über 200 Nachlässe und Sammlung von Tänzern, Choreographen, Tanzpädagogen und Ballettkritikern machen das Deutsche Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur zu einem der bedeutendsten Forschungszentren für Tanz in Europa. Eine umfangreiche Bibliothek, die öffentlich zugänglich ist und eine Videothek, deren Bestände mit Voranmeldung gesichtet werden können, vervollständigen das Angebot des Archivs für den Besucher.
Das Deutsche Tanzarchiv Köln sammelt und bewahrt nicht nur alle Zeugnisse der Tanzkunst, das Engagement für die wissenschaftliche Erforschung des Tanzes ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Deutschen Tanzarchivs Köln. Dazu gehören auch die Unterstützung von Forschungsprojekten sowie die Publikation eigener Forschungsarbeiten (Personen-Monographien, Quellen zur Tanzgeschichte, Ausstellungskataloge), einer tanzwissenschaftlichen Mailing-Liste sowie einer Internetzeitschrift.
In dem Archiv angeschlossenen Tanzmuseum werden Geschichte und Gegenwart der Tanzkunst in Form von jährlich wechselnden Themenausstellungen erlebbar, deren Exponate aus den reichhaltigen Beständen des Archivs stammen. Das Tanzmuseum versteht sich als Ort des kulturellen Gedächtnisses, als Ort der Vermittlung, aber auch als Stätte der Begegnung und des Austauschs. Die Spannbreite der Themen wie auch die Vielfalt der Exponate - Fotografien, Programmzettel, Kritiken, Plakate, Filme, Tagebücher und Briefe von Tänzern und Choreographen, Kostüme und Bühnenbildskizzen sowie Zeugnisse der Auseinandersetzung von Bildenden Künstlern mit dem Thema "Tanz" - beweisen jedes Mals aufs Neue, wie informativ, spannend und anregend 'Tanz im Museum' sein kann. Ein umfangreiches ausstellungsbegleitendes Rahmenprogramm und spezielle museumspädagogische Angebot machen dies in besondere Weise für Besucher erlebbar.
Di: 10.00 bis 19.00 Uhr
Mi-Do: 10.00 bis 16.00 Uhr
auf Anfrage: Filmsammlung (Sichtplätze)
1873 wurde in Deutschland erstmals eine eigenständige Bibliothek für den Tanz an der Akademie der Tanzlehrkunst in Berlin gegründet, die im Laufe der Jahre durch zahlreiche Privatsammlungen von Tänzern und Choreographen bereichert wurde und in den 1930er Jahren als Archiv an den Deutschen Meisterstätten für Tanz in Berlin unter der Leitung von Fritz Böhme fortgesetzt wurde.
Nach der Zerstörung dieses Archivs im Zweiten Weltkrieg begann der Tänzer und Pädagoge Kurt Peters 1948 mit dem Aufbau eines neuen Tanzarchivs, Seine intensive Sammlungstätigkeit ließ im Laufe der Jahre eine international renommierte Tanzsammlung entstehen, die 1985 von der SK Stiftung Kultur der Sparkasse Köln Bonn erworben und gemeinsam mit der Stadt Köln als Informations-, Dokumentations- und Forschungszentrum für Tanz einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Zu den persönlichen Nachlässen und Sammlungen, die sich im Deutschen Tanzarchiv Köln befinden, gehören unter anderem die von Harald Kreutzberg, Kurt Jooss, den Sacharoffs, Mary Wigman und Dore Hoyer. Die Fotosammlung umfasst über 160.000 Aufnahmen, 117.000 Originalnegative und Nachlässe von Fotografen wie z. B. Siegfried Enkelmann und Hans Rama. Ferner verfügt das Archiv über eine Kunstsammlung zum Thema Tanz - unter anderem mit den Nachlässen von Ernst Oppler und Arthur Gruneberg - sowie eine Kostüm- und Plakatsammlung.
Die Bibliothek weist einen Präsenzbestand von 13.000 Titeln zu allen Themen des Tanzes und aktuelle Fachzeitschriften aus aller Welt sowie einen Zeitschriftengesamtbestand von 19.000 Heften auf. Die Videothek umfasst einen Präsenzbestand von 3.500 Filmen. Die Dokumentation archiviert rund 600.000 Zeitungsausschnitte, die das Tanzgeschehen in Deutschland seit Beginn der 1950er Jahre nahezu lückenlos belegen.