Bildende Kunst
Im einstigen Wohnhaus von Max Lingner (1888-1959) wird ein Teil seines künstlerischen Erbes aufbewahrt. Lingner, ausgebildet als Maler und Grafiker an der Dresdener Kunstakademie, lebte in den 1930er Jahren in Frankreich, arbeitete bei Zeitungen als Pressezeichner und schloss sich als Gegner des Hitler-Regimes der französischen Widerstandsbewegung an. Nach der Rückkehr in seine Heimat lehrte er an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, damals DDR.
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Sammlungen
Das Archiv wurde 1969 im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus des Künstlers in Berlin-Niederschönhausen als Außenstelle der Akademie der Künste gegründet. Den Hauptteil des schriftlichen Nachlass Lingners hat die Akademie Anfang der 1990er Jahre - als sie sich aus allen Außenstandorten zurückzog - in ihr Zentralarchiv übernommen. Im Max-Lingner-Archiv verblieb die Überlieferung nach 1959 und andere Dokumente. Außerdem werden hier nach wie vor die Publikationen von und über Lingner gesammelt und Ausstellungen mit seinen Werken dokumentiert.
Die Kunstwissenschaftlerin Dr. Gertrud Heider (1928-2007) widmete sich jahrzehntelang der Bewahrung, Erschließung und Vermittlung von Lingners Werk. Seit 1988 betreute sie das Archiv ehrenamtlich und bemühte sich in den 1990er Jahren mit Unterstützung des Freundeskreises um die Errichtung einer Stiftung. 2007 wurde diese – kurz vor Heiders Tod – gegründet. Wie von Heider testamentarisch verfügt, wird die Einrichtung von der Rosa-Luxemburg-Stiftung treuhänderisch betreut, wirkt im Rahmen ihrer Satzung jedoch inhaltlich selbständig. (Quelle: Website)
Zum Stiftungs-Archiv gehört eine Bibliothek, die Literatur zur Kunst im Exil und im Widerstand gegen den Nationalsozialismus sowie zur Kunst in Frankreich und in der DDR enthält. Das Archiv der Stiftung widmet sich im Wesentlichen der Erarbeitung des Werkverzeichnisses von Ligner.
(Quelle: Website)
Max Lingner: Mein Leben und meine Arbeit, Dresden 1955
Willi Geismeier: Max Lingner, Leipzig 1968
Gert Claußnitzer: Maler und Werk – Max Lingner, Dresden 1970
Max Lingner: Gurs. Bericht und Aufruf. Zeichnungen aus einem französischen Internierungslager 1941, Berlin 1982
Eleonore Sent, Bearb.: Max Lingner Werkverzeichnis 1898 bis 1931/32, Berlin 2004
Kurzbiografie zu: Lingner, Max, in: Wer war wer in der DDR?, 5. Ausg., Bd. 1, Berlin 2010
Thomas Flierl u.a., Hg.: Die Welt der Pariser Wochenzeitung Monde (1928-1935), Bielefeld 2012
Anne Applebaum: Der Eiserne Vorhang: Die Unterdrückung Osteuropas 1944 bis 1956, München 2013, S. 392-395
Thomas Flierl, Hg.: Max Lingner. Das Spätwerk 1949-1959. Mit einem umfangreichen Dokumentenanhang, Berlin 2013
Veröffentlichungen siehe: http://www.max-lingner-stiftung.de/publikationen
Der Nachlass Linger enthält:
- Zeichnungen
- Gemälde
- Grafiken
- Persönliche Dokumente
- Artikel
- Reden
- Fotos
- Bücher
Im Bestand befindet sich zudem der Nachlass der Kunsthistorikerin Gertrud Heider.
Während die Kunstsammlung der Akademie der Künste eine repräsentative Auswahl von 75 Arbeiten besitzt, werden im Archiv er Stiftung über 1.000 Zeichnungen sowie einzelne Gemälde Lingners aus den Jahren 1930 bis 1958 aufbewahrt.