Malerei
Aufbewahrt wird ein Teil des künstlerischen Nachlasses des Malers Philipp Otto Runge (1777-1810).
Nachlass
Sammlungen
Di-Fr 10-18 Uhr
Die in der Hamburger Kunsthalle untergebrachte Stiftung mit dem Teilen von Runges Nachlass existiert seit 2003.
Ein weiterer Teil des Nachlasses von Runge wurde bereits 1926 von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg erworben, enthält vor allem Briefe und er wird ergänzt durch die Runge-Bestände der beiden selbständigen Autographensammlungen "Campe-Sammlung" und "Literaturarchiv". Die aus allen Bereichen zusammengeführten Objekte illustrieren Runges frühromantische Gesamtkunstwerks-Konzeption: die Bleistiftzeichnung der Minnelieder-Abschrift variiert die Symbols-Sprache des Zeiten-Zyklus (1803) und zeigt (wie auch der Scherenschnitt) Runges Changieren zwischen bildender und angewandter Kunst, zwischen poetisierter Welt und Lebenswirklichkeit. Die in der Farbenkugel (1810) dargelegte Farbtheorie Runges, die sich "transzendentalpoetisch" im "Morgen" wieder findet, war wiederum als Theorie der Malerei die notwendige Voraussetzung zur farblichen Realisierung des Zeiten-Zyklus, wie sie mit dem "Morgen" begonnen und nicht mehr vollendet wurde. (Quelle: Website Universitätsbibliothek Hamburg)
Die Stiftung erinnert an den Maler Philipp Otto Runge und seinen Bruder Johann Daniel Runge (1767-1856). Dieser finanzierte seinem Bruder Philipp Otto die Studien in Kopenhagen und Dresden und sorgte für den Unterhalt des Künstlers sowie seiner Familie während der Hamburger Schaffensjahre und darüber hinaus. Durch die brüderliche Förderung hat ein bedeutendes künstlerisches Werk entstehen können, das wegbereitend für die Romantik war.
In Fortführung dieser Tradition verfolgt die vom gleichnamigen dreimaligen Urenkel von Philipp Otto Runge im Jahre 2003 errichtete Stiftung in enger Kooperation mit der Kunsthalle folgenden Stiftungszweck: Förderung insbesondere jüngerer bildender Künstlerinnen und Künstler durch Ausstellungen, Stipendien, Kataloge, Ankäufe oder verwandte Maßnahmen sowie Pflege und Erforschung des gesamten Werkes von Philipp Otto Runge und die Verbreitung des Wissens um dieses Werk.
Philipp Otto Runge: Hinterlassene Schriften, hgg. von Johann Daniel Runge, 2 Bde., Hamburg 1840-1841:
Bd. 1: Aufsätze zur Kunst und literarische Arbeiten
Bd. 2: Briefwechsel mit Brentano, Arnim, Goethe und Tieck
Theodor Pyl: Runge, Philipp Otto, in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Bd. 29, Leipzig 1889, S. 692-694
Phillip Otto Runges Briefwechsel mit Goethe, hgg. von Hellmuth von Maltzahn, Weimar 1940
Clemens Brentano – Philipp Otto Runge: Briefwechsel, hgg. von Konrad Feilchenfeldt, Frankfurt/Main 1974
Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk, München 1975
Jens Christian Jensen: Philipp Otto Runge, Köln 1977
Heinz Matile: Die Farbenlehre Philipp Otto Runges. Ein Beitrag zur Geschichte der Künstlerfarbenlehre. Geleitwort Jörg Traeger, Mittenwald 1979
Cornelia Richter, Bearb.: Philipp Otto Runge. Ich weiß eine schöne Blume, München 1981; Werkverzeichnis der Scherenschnitte
Peter Kränzle: Runge, Philipp Otto, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 8, Herzberg 1994
Christoph Vitali, Hg.: Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der deutschen Kunst 1790-1990, Stuttgart 1995
Philipp Otto Runge: Briefe und Schriften, München 1982
Farbenkugel. Konstruktion des Verhältnisses aller Mischungen der Farben zueinander und ihrer vollständigen Affinität; mit Notizen zur Farbe und dem Briefwechsel mit Goethe, Stuttgart-Bad Canstatt 1999
Jörg Träger: Runge, Philipp Otto, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 22, Berlin 2005, 264-267; Digitalisat
Philipp O. Runge/Jacob Grimm/Wilhelm Grimm: Von dem Machandelboom – Von dem Fischer un syner Fru, Trier 2008
Gerhard Dallmann: Philipp Otto Runge: ... bleib bewundernd stehen. Romanbiografie, Husum 2009
Markus Bertsch/Regine Gerhardt, Hg.: Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik, Ausstellungskatalog, München 2010
Thomas Sello: Kinder müssen wir werden, wenn wir das Beste erreichen wollen, in: Lichtwark-Heft Nr. 75, Hamburg-Bergedorf, 2010
Der Bestand enthält:
- Gemälde
- Zeichnungen
- Scherenschnitte
- Korrespondenz