Musik; Judaika
Das Europäische Zentrum für Jüdische Musik verfügt über eine einzigartige Sammlung an Dokumenten, Noten, Aufnahmen und Synagogen-Orgeln. In Konzerten und Ausstellungen stellt das Europäische Zentrum für Jüdische Musik die Musik der Synagoge einer breiten Öffentlichkeit vor. In seiner Schriftenreihe erscheinen kommentierte Noten-Editionen sowie wissenschaftliche Abhandlungen zur jüdischen Musik.
Aus dem Wunsch heraus, für die vielfältigen Aufgaben des Zentrums eine breitere Grundlage zu schaffen, wurde die Siegmund Seligmann-Stiftung ins Leben gerufen.
(Quelle: Website)
Sammlungen
In Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg gründete Andor Izsák im Jahr 1988 – zunächst in Augsburg – das Europäische Zentrum für Jüdische Musik. 1992 wurde das Zentrum ein Institut der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.
Der jüdische Bankkaufmann Siegmund Seligmann (1853-1925) trat 1876 als Prokurist in die Firma "Continental Caoutchouc- und Gutta-Percha-Compagnie" ein. Drei Jahre später war er im Vorstand tätig. Unter seiner Leitung entwickelt sich die Firma Continental zu einem Unternehmen von Weltrang. Im Jahr 1923 verlieh ihm die Stadt Hannover die Ehrenbürgerwürde.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ Seligmann sich in der hannoverschen Hohenzollernstraße eine repräsentative Villa in großzügiger Gartenanlage errichten. Als Architekten wählt er Hermann Schaedtler. Eines der wenigen hannoverschen Zeugnisse des jüdischen Bürgertums vor der Schoa, stellt die Villa mit ihrem Saal und ihren zahlreichen Räumen den idealen Ort für ein Haus der Dokumentation, Erforschung und Vermittlung jüdischer Musik dar. Sie bietet Platz für Archiv, Bibliothek und Phonothek, für Instrumente und Konzerte, für Ausstellungen, Vortragsreihen und Unterrichtsveranstaltungen. Ende 2006 hat die Stiftung das Gebäude erworben. Die neue Wirkungsstätte des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik wurde am 17. Januar 2012 eröffnet. (Quelle: Website)
Hans Theodor Schmidt, in: Leben und Schicksal. Zur Einweihung der Synagoge in Hannover, hgg. von der Landeshauptstadt Hannover, Presseamt, in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Hannover. Buchdruckwerkstätten Hannover, Hannover 1963, S. 102-110
Hans Theodor Schmidt: Continental. Ein Jahrhundert Fortschritt und Leistung 1871-1971. Hgg. von der Continental-Gummi-Werke-Aktiengesellschaft, Hannover 1971
Walter Tetzlaff: 2000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhundert, Lindhorst 1982
Peter Schulze: Siegmund Seligman (1853-1925), in: Andor Izsák, Hg., Geschichte und Vision. 100 Jahre Villa Seligmann, hgg. von der Siegmund Seligmann Stiftung, Hannover 2006, S. 17-25
Alexander Engel: Seligmann, Siegmund, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 24, 2010, S. 222f.; Digitalisat
Hugo Thielen, Bearb.: Seligmann, Siegmund, in: Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen, Hg.: Jüdische Persönlichkeiten in Hannovers Geschichte, vollst. überarb., erw. u. aktual. Neuauflg., Hannover 2013, S. 11, 93-96, 124, 158
Berthold Burkhardt: Instandsetzung und neue Nutzung der Villa Seligmann in Hannover, in: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, H. 2, 2013
Waldemar R. Röhrbein: Seligmann, Siegmund, in: Hannoversches
Biographisches Lexikon, S. 331f., 332; online über Google-Bücher
Waldemar R. Röhrbein: Seligmann, Siegmund, in: Stadtlexikon Hannover, S. 562f.
Der Bestand enthält Dokumente zu sakraler jüdischer Musik.