Literatur; Philosophie; Musik
Das Goethe- und Schiller-Archiv ist das älteste Literaturarchiv Deutschlands. Aufgrund seines herausragenden Bestands hat die Einrichtung den Charakter eines zentralen Archivs der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Der Nachlass Goethes wurde 2001 von der UNESCO in das kulturelle Gedächtnis der Menschheit aufgenommen. (Quelle: Website)
Sammlungen
Nachlässe
Autografen
Mo-Do 8:30-18 Uhr
Fr 8:30-16 Uhr
Nach dem Tod des letzten Goethe-Enkels, Walther von Goethe, 1885 ging durch dessen testamentarische Verfügung der Nachlass des Dichters in das Eigentum der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar und Eisenach über. Im selben Jahr gründete die Fürstin das Goethe-Archiv. 1889 wurde Schillers Nachlass von dessen Enkel und Urenkel gestiftet. Seither trägt das Archiv den Namen "Goethe- und Schiller-Archiv".
Für den rasch wachsenden Archivbestand, an dessen Erweiterung sich neben dem Fürstenhaus die 1885 gegründete Goethe-Gesellschaft beteiligte, ließ Großherzogin Sophie zwischen 1893 und 1896 den heutigen Archivbau errichten. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs nannte das Archiv 35 Nachlässe sein eigen, neben den Nachlässen der Namensgeber weitere aus klassischer Zeit (darunter die von Herder, Wieland, Knebel, Riemer, Kanzler von Müller, Johann Heinrich Meyer und Bertuch) sowie aus dem späteren 19. Jahrhundert, u.a. Freiligrath, Hebbel, Immermann, Otto Ludwig, Fritz Reuter. Wichtigste Aufgabe des Archivs in den ersten Jahrzehnten war die von Großherzogin Sophie initiierte Sophien- oder Weimarer Ausgabe von Goethes Werken, die von 1887-1919 in vier Abteilungen mit 143 Bänden erschien.
Zwischen den Weltkriegen gelangte eine längst notwendige Erschließung der Bestände nicht über Ansätze hinaus. Wichtigster Zugewinn war 1924 der Nachlass Georg Büchners, der als Geschenk Anton Kippenbergs ins Archiv kam. Von 1925 bis 1947 wurde das Goethe- und Schiller-Archiv durch eine Verwaltungsgemeinschaft vom Lande Thüringen, von der fürstlichen Schatullverwaltung und von der Goethe-Gesellschaft getragen.
In den 1950er Jahren gelangten die Nachlässe von Franz Liszt und Friedrich Nietzsche ins Archiv. Mit einer systematischen Ordnung und Verzeichnung der Bestände konnte erst 1954 begonnen werden.
In den Jahren 2010 bis 2012 wurde das Archiv grundlegend saniert und bietet heute Nutzern und Mitarbeitern beste Arbeitsmöglichkeiten. Gleichzeitig wurden die Voraussetzungen für eine optimale Aufbewahrung der Bestände geschaffen.
(Quelle: Website)
Organisatorische Struktur des Archivs:
Abteilung Medienbearbeitung und -nutzung:
Die Abteilung Medienbearbeitung und -nutzung ist für die Bewahrung, Erschließung, Ergänzung und Vermittlung der Bestände und die Betreuung der Besucher verantwortlich.
Abteilung Editionen:
Seit der Sophien-Ausgabe versteht sich das Archiv als ein Zentrum der quellengestützten Goethe-Forschung und Editions-Philologie.
Das komplette Bestandsprofil des Goethe- und Schiller-Archivs ist über den Web-Auftritt der Klassik Stiftung Weimar abrufbar unter:
http://www.klassik-stiftung.de/forschung/
Karl-Heinz Hahn, Bearb.: Goethe- und Schiller-Archiv, Bestandsverzeichnis, Weimar 1961
Hans-Joachim Schreckenbach, Bearb.: Goethes Autographensammlung, Katalog, Weimar 1961
Gerhard Schmid., Hg.: Georg Büchner. Woyzeck. Faksimileausgabe der Handschriften. Mit Transkription, Kommentar, Lesartenverzeichnis, Leipzig 1981; desgl. Wiesbaden 1981
Karl-Heinz Hahn, Hg.: Friedrich Nietzsche. Ecce Homo. Faksimileausgabe der Handschrift. Transkription. Kommentar, Leipzig 1985; desgl. Wiesbaden 1985
Roswitha Wollkopf: Das Nietzsche-Archiv im Spiegel der Beziehung Elisabeth Förster-Nietzsches zu Harry Graf Kessler, in: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft, Bd. 34, 1990, S. 125-167
Weitere Literatur siehe: http://www.klassik-stiftung.de/forschung/publikationen/
Zu Editionsvorhaben siehe:
http://www.klassik-stiftung.de/einrichtungen/goethe-und-schiller-archiv/editionen/
http://www.klassik-stiftung.de/forschung/provenienzforschung/
Der Bestand enthält ca. 130 Nachlässe von Schriftstellern, Gelehrten, Philosophen, Komponisten, bildenden Künstlern sowie eine Autografen-Sammlung mit ca. 3.000 Autoren.
Zudem sind Archive von Verlagen, Vereinen, literarischen Gesellschaften (u.a. Überlieferungen der Goethe-Gesellschaft, des Insel Verlags Leipzig, der Deutschen Schiller-Stiftung) vorhanden.