Die Hermann Sudermann Stiftung verlieh 2013 gemeinsam mit dem Deutschen Theater Berlin zum erstmals einen Preis für herausragende Leistung auf dem Gebiet deutschsprachiger Dramatik. Mit dieser Auszeichnung wird an den seinerzeit überaus populären Verfasser zahlreicher Bühnenstücke und Romanautor erinnert. Sudermann (1857–1928) verfügte testamentarisch, dass nach seinem Tod mit dem vorhandenen Vermögen bedürftige Schriftsteller zu unterstützen seien; zu diesem Zweck erfolgte 1929 die Stiftungsgründung.
Zunächst journalistisch für liberale Blätter tätig, konnte Sudermann sich als Erzähler und Verfasser von Dramen durchsetzen. Mit „Die Ehre“ – erschienen 1899 – und vier Jahre später mit „Heimat“ gelangen ihm Erfolge, die ihn zum meistgespielten Bühnenautor seiner Zeit werden ließen. In „Heimat“ standen Stars wie Eleonora Duse, Sarah Bernardt, Tilla Durieux auf der Bühne. Als das neue Medium Film vor dem Ersten Weltkrieg aufkam, wurden Sudermanns literarische Vorlagen häufig adaptiert. Vor der Kamera standen Marlene Dietrich, Emil Jannings, Greta Garbo, Zarah Leander, Heinrich George, Fritz Kortner, Magda Schneider und Karlheinz Böhm.
Die künstlerische Anerkennung ging einher mit materiellem Wohlstand und ermöglichte Sudermann den Erwerb des Schlosses Blankensee südlich von Potsdam. Heute dient das denkmalgeschützte Gebäude als Tagungs- und Veranstaltungsstätte, wobei die Hermann Sudermann Stiftung das ehemalige Arbeitszimmer als öffentlich zugänglichen Gedenkraum betreut. Obwohl sich der größte Teil des Sudermann-Nachlasses im Literaturarchiv Marbach befindet, werden noch einige Konvolute mit Skizzen zu geplanten Arbeiten und zum Leben des Verfassers hier archiviert.