Türschild des Archivs, Foto: Kotzur  
Titel:
Hoffmann-von-Fallersleben-Stiftung
Archiv:
Archiv der Hoffmann-von-Fallersleben-Stiftung
Text:

Zur Erinnerung an den Dichter und Gelehrten August Heinrich Hoffmann (1798–1874), der sich aus Verbundenheit zu seiner Heimatstadt "von Fallersleben" nannte, wurde 2004 die gleichnamige Stiftung gegründet. Ihre Hauptaufgabe ist die Förderung der Arbeit des Archivs der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft.

Hoffmann gehört zu den Wegbereitern der Germanistik als wissenschaftliche Disziplin. Neben seinen Sprachstudien war er darüber hinaus in die politischen Ereignisse des Vormärz involviert. Als Verfechter liberaler Ideen setzte er sich für die Einführung von Bürgerrechten ein und verlor deswegen seine Professur an der Universität Breslau. Sein weiteres Leben verlief unstet, es war verbunden mit mehreren Orts- und Arbeitsplatzwechseln.

Dass Hoffmann von Fallersleben nicht in Vergessenheit geraten ist, liegt auch an seinen bis heute bekannten Texten u.a. für Kinderlieder wie beispielsweise „Alle Vögel sind schon da“ und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, aber hauptsächlich an seinem „Lied der Deutschen“, verfasst 1841 auf Helgoland, dessen dritte Strophe heute als deutsche Nationalhymne gesungen wird.

Im Archiv der Hoffmann-Gesellschaft in Wolfsburg-Fallersleben werden Teile des Nachlasses des Autors aufbewahrt, darunter Briefwechsel, die besonders über Hoffmans politisch aktive Phase Aufschluss geben, sowie Korrespondenzen mit Komponisten, die sein großes Interesse an der musikalischen Erweiterung seiner Poesie verdeutlichen. Hinzu kommt der wissenschaftliche Nachlass von Heinrich Gerstenberg (1864–1938), dem Herausgeber der „Gesammelten Werke“ des Dichters. Der Hauptbestand des Hoffmann-Nachlasses ist heute infolge des Zweiten Weltkriegs zwischen Berlin und Krakau aufgeteilt. Der Fallerslebener Bestand – ursprünglich wegen seiner privaten Natur bei der Familie verblieben ist sozial-, musik- und wissenschaftsgeschichtlich von Bedeutung.