Durch die Übernahme des Nachlasses von Horst Lippmann (1927–1997), der aus Eisenach stammte und über Jahrzehnte in Frankfurt am Main mit seinem Kompagnon Fritz Rau (1930–2013) die bedeutendste Konzertagentur Europas betrieb, die weit über 300 Künstler betreute, entstand 1999 ein inzwischen international beachtetes Musikarchiv. Das vorhandene Material weist ein breites Spektrum auf und dokumentiert die Arbeit von Musikern wie u.a. Oscar Peterson, Benny Goodman, Hazy Osterwald und den Rolling Stones.
Den bereits zu DDR-Zeiten angelegten Grundstock bildeten die umfangreichen Schallplatten- und Buchsammlungen des Jazz- und Bluespianisten Günter Boas, des Schlagzeugers Trevor
Zum Bestand gehören auch die seit den 1950er-Jahren von Günter Kieser für Lippmann + Rau entworfenen Veranstaltungsplakate, die heute als Meilensteine in der Grafikkunst gelten, Fotosammlungen, z.B. von Axel Küstner, Mara Eggert, Stephanie Wiesand und Matthias Creutziger sowie Musikinstrumente und Requisiten.
Inzwischen sind über 100.000 Tonträger und Filme, 60.000 schriftliche Dokumente, einschließlich Zeitschriften, sowie 60.000 Fotografien in einem denkmalgeschützten Gebäude untergebracht. Der wachsende Bestand wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar kontinuierlich erschlossen und ist über einen Onlinekatalog zugänglich. 2013 erhielt die Lippmann-und-Rau-Stiftung den Thüringer Archivpreis.